Konzert-, Haus- oder Kirchenorgel Eisenschmid 12-2-P




Hinweis: Dieses Orgeljuwel wurde bereits verkauft und steht nun als Chororgel in der Katholischen Kirche in Richterswil(CH).

Diese einzigartige Orgel wurde 1934 durch den bayrischen Orgelbaumeister Hans Eisenschmid für die Barockkirche der katholischen Kirchgemeinde St. Georg in Oberding (Landkreis Erding, Bayern) erbaut. Hans Eisenschmid lernte wie sein Bruder Ludwig I Eisenschmid bei Georg Beer in Andechs und war daselbst bis zu Beers Tod Werkstattmeister. Danach übernahm er dessen Münchner Werkstatt. Die Instrumente Hans Eisenschmids stehen damit in der direkten Tradition von Franz Borgias Maerz und Georg Beer und repräsentieren exemplarisch den romantischen und spätromantischen Orgeltyp Bayerns. 1911 gründete Hans Eisenschmid mit seinem Bruder Ludwig I zudem eine Spieltischwerkstatt in München, die noch heute in Andechs fortbesteht.
Die Instrumente, die Hans Eisenschmid von den 1920er bis in die 1940er Jahre unter eigenem Namen erbaute, verkörpern fast ausnahmslos die Klangideale der Spätromantik und weisen nur sehr vereinzelt neobarocke Anleihen auf. Dies trifft auch auf diese Orgel zu, deren Disposition genuin spätromantisch ist – entgegen den in den 1930er Jahren üblichen janusgesichtigen Dispositionen, die Prämissen der Orgelbewegung mit romantischen Klangidiomen verbanden.
Die hier zum Verkauf stehende Orgel ist das einzige vollständig erhaltene und überdies das grösste Werk Hans Eisenschmids, seine übrigen Werke sind allesamt zerstört resp. verschollen. Die Orgel präsentiert sich ausserdem in einzigartigem und hochwertigst restauriertem Originalzustand. Wie alle Instrumente Eisenschmids besitzt auch diese Orgel pneumatische Kegelladen, doch wird ein jedes Probespiel sämtliche Vorurteile gegenüber der Pneumatik Lügen strafen: Aufgrund der äusserst kurzen Trakturwege und der vollständigen Überarbeitung von Windladen und Spieltisch (vollständiger Ausbau, Erneuerung sämtlicher Membranen, alle Kegel gebürstet, neu talkumiert und einreguliert) entfällt jegliche irritierende Verzögerung und die Repetition lässt keine Wünsche offen.







Disposition:

Untermanual (Hauptwerk) C – f'''

Principal 8’ - kräftig singend, teils im Prospekt, sämtliche Töne voll ausgebaut
Gedeckt 8’
Dolce 8’ - sehr zart intoniert, von erlesener Güte
Gemshorn 4’
Mixtur 2’ III-IV

Obermanual (Schwellwerk) C – f'''/f''''

Salicional 8’
Fugara 8’
Flauto amabile 8’
(Travers)flöte 4’ - Diskant überblasend

Pedal
C-d'

Subbass16’
Zartbass 16’ (Windabschwächung)
Oktavbass 8’ - kräftig mensuriert




Koppeln und Spielhilfen:

II/I, Sub II/I, Super II/I, I/P, II/P, 3 feste Kombinationen, Auslöser, Crescendo, Autom. Pedalumschaltung
Pneumatische Kegelladen, 68mm WS



Ergänzende Beschreibung zur Restaurierung (2012):


Sämtliche Stimmen sind voll ausgebaut, keine gemeinsamen Töne. Die Orgel, wiewohl durch und durch romantisch, kann auf Grund ihrer agilen und charakteristischen Flöten, des kräftigen HW-Plenums und der grandiosen Tastenrepetition sehr wohl auch barocke Literatur (Bach, vorbachische Meister bis hin zu Frecobaldi und spanischen Meistern des Frühbarocks) bedienen, was die bisherigen Konzerte eindrucksvoll belegten. Auf der andern Seite lässt sich etwa Rheinberger, Reger oder Vierne kongenial interpretieren. Die wohl grösste Stärke dieser Orgel ist die breite Palette der 8’-Stimmen, mit denen sich, ergänzt durch Schwell- und Koppelwirkung, ungezählte Farbtöne vom ff bis hin zum ppp ergründen lassen. Dank der bodennahen Lage der pneumatischen Kegelladen liess sich eine solche Disposition bei einer maximalen Gesamthöhe von nur 330 cm (HW/P) resp. 345 cm (SW) realisieren, wogegen zeitgleiche englische Orgeln mit vielen Grundstimmen meist um die fünf Meter Raumhöhe und mehr voraussetzen.



Für das Schwellwerk, das in einer beengenden Emporennische stand, wurde ein neues Gehäuse erbaut. Dieses steht derzeit im rechten Winkel zum Hauptgehäuse, wobei ein terrassiertes Podest Windkanal, SW-Traktur und die Mechanik der Jalousien beherbergt. Das neue SW-Gehäuse (Höhe 345 cm) sorgt aufgrund seiner Masse wie auch durch die drei grosszügig bemessenen Jalousienfenster für eine optimale Klangabstrahlung. Die Schwellwirkung ist durchaus beeindruckend, insbesondere beim Einsatz der Oktavkoppeln – woraus ein fantastischer sinfonischer Klang resultiert. Alternativ könnte das SW neu auch hinter oder seitlich der Orgel (siehe Maß- und Aufstellungszeichnungen) aufgestellt werden, woraus sich allerdings Anpassungsarbeiten (Windkanal, SW-Mechanik) ergeben. Der Reiz der aktuellen Aufstellungsvariante liegt sicherlich in den sich direkt zum Publikum hin öffnenden Jalousien. Ausserdem wurde das neue SW-Gehäuse auch optisch aufwändig gestaltet.



Hauptwerk und Pedal stehen im alten Gehäuse, das aus einer (eher für die vorletzte Jahrhundertwende denn für die 1930er Jahre) zeittypischen Front besteht (Lisenen mit bekrönenden Viertelstäben, sorgfältig ausgestaltetes Gesims über dem Unterbau aus Rahmen und profilierten Füllungen, die Mittelpartie als Mittelrisalit leicht vorgezogen). Seitenwände alt, Rückwand neu.



Windversorgung: Neuer Schwimmerbalg im Unterbau des Schwellwerks, neuer Ventus-Motor in stark schallisolierter Motorenkiste. Trotz der kompakten Dimensionen auch bei vollem Werk keine Windstössigkeit.



Windladen: vollständig überarbeitet, anschliessend neu papiert & neuer Molton, Schaltungen des Registerkanals neu beledert, dito Windabschwächung. Neue Prospektkondukten.



Spieltisch: vollständig ausgebaut und überarbeitet. Neue höhenverstellbare Orgelbank mit geschwungenen Füssen (Laukhuff-Spezialanfertigung), neue LED-Notenpultleuchte (Einzelanfertigung). Der Spieltisch sieht nach rund 80 Jahren noch immer neuwertig aus, die Tasten so, als wären sie eben gefertigt worden!



Gehäuse- und Spieltischfassungen: Hochwertigste Neufassung durch eine führende Spezialwerkstatt für Restaurierungs- und Kirchenmalerei und Orgelfassungen:
Hauptgehäuse Front und Seitenwände, Spieltisch: Nussbaum-Maserierung in historischer Vierschichtentechnik, Vergoldungen 24 Kt.

Schwellwerkgehäuse: Caput mortuum (Eisentrioxid) geschlagen.

Durch den bewussten Oberflächenkontrast der alten und neu gebauten Gehäuseteile entstand eine einzigartige optische Gesamtwirkung.











Maße siehe detaillierte Maßzeichnungen mit alternativen Aufbaumöglichkeiten

Bildergalerie mit vielen weiteren Aufnahmen

Sonder-Verkaufspreis: VB 30.000,-- Euro bei Selbstabholung

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Angebot für Abbau, Transferierung, Wiederaufbau und Intonation gerne auf Anfrage.
Irrtum und Zwischenverkauf vorbehalten.

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