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				 Ergänzende
				Beschreibung zur Restaurierung (2012): 
				 Sämtliche
				Stimmen sind voll ausgebaut, keine gemeinsamen Töne. Die
				Orgel, wiewohl durch und durch romantisch, kann auf Grund ihrer
				agilen und charakteristischen Flöten, des kräftigen
				HW-Plenums und der grandiosen Tastenrepetition sehr wohl auch
				barocke Literatur (Bach, vorbachische Meister bis hin zu
				Frecobaldi und spanischen Meistern des Frühbarocks)
				bedienen, was die bisherigen Konzerte eindrucksvoll belegten. Auf
				der andern Seite lässt sich etwa Rheinberger, Reger oder
				Vierne kongenial interpretieren. Die wohl grösste Stärke
				dieser Orgel ist die breite Palette der 8’-Stimmen, mit
				denen sich, ergänzt durch Schwell- und Koppelwirkung,
				ungezählte Farbtöne vom ff bis hin zum ppp ergründen
				lassen. Dank der bodennahen Lage der pneumatischen Kegelladen
				liess sich eine solche Disposition bei einer maximalen Gesamthöhe
				von nur 330 cm (HW/P) resp. 345 cm (SW) realisieren, wogegen
				zeitgleiche englische Orgeln mit vielen Grundstimmen meist um die
				fünf Meter Raumhöhe und mehr voraussetzen. 
				
  
				 
				Für
				das Schwellwerk, das in einer beengenden Emporennische
				stand, wurde ein neues Gehäuse erbaut. Dieses steht
				derzeit im rechten Winkel zum Hauptgehäuse, wobei ein
				terrassiertes Podest Windkanal, SW-Traktur und die Mechanik der
				Jalousien beherbergt. Das neue SW-Gehäuse (Höhe 345 cm)
				sorgt aufgrund seiner Masse wie auch durch die drei grosszügig
				bemessenen Jalousienfenster für eine optimale
				Klangabstrahlung. Die Schwellwirkung ist durchaus beeindruckend,
				insbesondere beim Einsatz der Oktavkoppeln – woraus ein
				fantastischer sinfonischer Klang resultiert. Alternativ könnte
				das SW neu auch hinter oder seitlich der Orgel (siehe Maß-
				und Aufstellungszeichnungen) aufgestellt werden, woraus sich
				allerdings Anpassungsarbeiten (Windkanal, SW-Mechanik) ergeben.
				Der Reiz der aktuellen Aufstellungsvariante liegt sicherlich in
				den sich direkt zum Publikum hin öffnenden Jalousien.
				Ausserdem wurde das neue SW-Gehäuse auch optisch aufwändig
				gestaltet. 
				
  
				 
				Hauptwerk
				und Pedal stehen im alten Gehäuse, das aus einer
				(eher für die vorletzte Jahrhundertwende denn für die
				1930er Jahre) zeittypischen Front besteht (Lisenen mit
				bekrönenden Viertelstäben, sorgfältig
				ausgestaltetes Gesims über dem Unterbau aus Rahmen und
				profilierten Füllungen, die Mittelpartie als Mittelrisalit
				leicht vorgezogen). Seitenwände alt, Rückwand neu. 
				
  
				 
				Windversorgung:
				Neuer Schwimmerbalg im Unterbau des Schwellwerks, neuer
				Ventus-Motor in stark schallisolierter Motorenkiste. Trotz der
				kompakten Dimensionen auch bei vollem Werk keine Windstössigkeit. 
				
  
				 
				Windladen:
				vollständig überarbeitet, anschliessend neu papiert
				& neuer Molton, Schaltungen des Registerkanals neu beledert,
				dito Windabschwächung. Neue Prospektkondukten. 
				
  
				 
				Spieltisch:
				vollständig ausgebaut und überarbeitet. Neue
				höhenverstellbare Orgelbank mit geschwungenen Füssen
				(Laukhuff-Spezialanfertigung), neue LED-Notenpultleuchte
				(Einzelanfertigung). Der Spieltisch sieht nach rund 80 Jahren
				noch immer neuwertig aus, die Tasten so, als wären sie eben
				gefertigt worden! 
				
  
				 
				Gehäuse-
				und Spieltischfassungen: Hochwertigste Neufassung durch eine
				führende Spezialwerkstatt für Restaurierungs- und
				Kirchenmalerei und Orgelfassungen:  Hauptgehäuse Front
				und Seitenwände, Spieltisch: Nussbaum-Maserierung in
				historischer Vierschichtentechnik, Vergoldungen 24 Kt. 
				 
				Schwellwerkgehäuse:
				Caput mortuum (Eisentrioxid) geschlagen. 
				 
				Durch
				den bewussten Oberflächenkontrast der alten und neu gebauten
				Gehäuseteile entstand eine einzigartige optische
				Gesamtwirkung. 
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